Die Verwaltung von Noten auf einem elektronischen Endgerät ist sehr bequem. Die Noten sind schnell notiert, der Computer berechnet Endnoten automatisch. Allerdings ist dieses Vorgehen vermutlich dasjenige, welches in unserem Alltag am stärksten datenschutzrechtliche Fragestellungen aufwirft. Folgende Grundsätze müssen zwingend umgesetzt werden:
- Trennung persönlicher und dienstlicher Daten
- Datensparsamkeit (nur absolut notwendige Daten speichern)
- Verschlüsselung/Passwort
- Datenhoheit (nur Sie haben Zugriff und Kontrolle über die Daten)
Im Folgenden wird erläutert, wie die einzelnen Punkte umsetzbar sind.
Trennung der Daten: Dies kann auf einem ganz eigenen Rechner geschehen (was sicher nicht sehr zweckmäßig ist). Als Alternative ist ein eigener Benutzer im Betriebssystem denkbar, der seine Daten auf einer eigenen Festplatte speichert. Alternativ kann man die Daten auf einem USB-Stick speichern und so physisch vom Rechner trennen.
Datensparsamkeit: Im Grunde reicht es, wenn Sie den Namen und die Klasse der SchülerInnen mit den Noten speichern. Weitere Daten (Anschrift, Konfession, Telefonnummer) sind nicht notwendig und sollten deshalb nicht zusammen mit den Noten gespeichert werden.
Verschlüsselung: Die Daten müssen verschlüsselt werden. Entweder Ihr Notenverwaltungsprogramm erledigt das automatisch, oder Sie müssen das über ein externes Programm (z.B. Veracrypt[1]) selbst erledigen. Außerdem sollte man alle Geräte, die man verwendet mit einem (starken) Passwort sichern.
Datenhoheit: Sie sollten jederzeit die komplette Kontrolle über Ihre Daten haben. Das bedeutet, dass Noten nichts in der Cloud verloren haben! Das ist insbesondere auf mobilen Geräten ein Problem, da viele Geräte relativ automatisch Sicherungen des Systems auf Cloudspeichern anlegen. Man sollte im System die automatische Cloudsicherung für die Notenapp deaktivieren.
Je nach
System gibt es diverse Programme, um Noten zu verwalten. Die einfachste
Möglichkeit ist die Nutzung einer Tabellenkalkulation.
Allerdings gibt es diverse spezialisierte Apps. Unter Windows z.B. Schulfix[2],
unter iOS Teachertool[3]
oder das für alle Systeme verfügbare NotenBox[4].
Die Anbieter sichern zu, dass die Daten nur in Ihren Händen bleiben,
überprüfbar ist dies letztlich nicht. Somit bleibt die Notenverwaltung auf
elektronischen Geräten mindestens eine Grauzone. Hier sollte man wirklich
sauber alle oben genannten Punkte umsetzen. Dadurch gewährleistet man, dass es
nahezu unmöglich ist, dass die Daten in falsche Hände geraten, oder zumindest
nicht entschlüsselt werden können.
[1] https://www.veracrypt.fr/en/Home.html
Beitragsbild: Eigene Bearbeitung auf Basis von „Binary“ by Brett Jordan is licensed under CC BY 2.0. To view a copy of this license, visit: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0