Der Fischer Weltalmanach war eine der letzten verbliebenen gedruckten Almanache, die sich gegen die Übermacht des Netzes aufgebäumt hatten. Die für 2020 erschienene Ausgabe war zugleich die 60., als auch die letzte. Mein Geographenherz blutete schon etwas. Der „Fischer“ war immer zur Hand, wenn es kurz etwas über ein Land herauszufinden gab. Zugleich waren die Hintergrundartikel immer ein Grund reinzuschmökern und ohne konkretes Ziel umherzustreifen.
Ohne dass ich es richtig mitbekommen hab, schlug mir der App-Store vor wenigen Tagen den „Der neue Kosmos Weltalmanach 2021“ vor. Und das Logo? Das sieht doch irgendwie aus wie… ? Und da war er wieder. Offenbar hatte der Kosmos-Verlag den Weltalmanach gerettet. In den letzten Jahren habe ich meist diemApp genutzt. Auch weil das iPad in der Schule immer mit dabei ist. Die gedruckte Ausgabe habe ich meist nur als „Impulskauf“ getätigt, wenn ich im Buchladen daran vorbeigelaufen bin.
Die App hat einen unschätzbaren Vorteil gegenüber dem Buch (und auch gegenüber Wikipedia): In einem Teil der Anwendung kann man beliebige Staaten und beliebige Indikatoren anwählen und vergleichend gegenüberstellen. Das nutze ich gerne im Unterricht, insbesondere, wenn SchülerInnen nach solchen Vergleichen fragen.
Klar, die App hat auch Nachteile: Das Schmökern macht im Buch mehr Spaß. Aber ich denke, ich werde mir, insbesondere auch aufgrund des „Reboots“ und weil ich den Kosmos-Verlag unterstützen möchte, auch die gedruckte Ausgabe.
Die App bekommt ihr im App-Store für faire 8 Euro. Die gedruckte Ausgabe gibt es für 24 € in der Buchhandlung eures Vertrauens.